Wow! Es ist einfach schon vorbei. Nach mitreißenden Konzerten und wundervollen abschließenden Feierlichkeiten braucht es ein paar Tage, um wieder auf dem Boden der Tatsachen anzukommen. Unser Juphka-Projekt März 2023 ist wie im Fluge vergangen.
Die Woche in Karlsruhe war ein voller Erfolg, wir haben fleißig geprobt und die Kneipenlandschaft von Karlsruhe unsicher gemacht, am bunten Abend kamen völlig unbekannte Talente im Orchester zum Vorschein und natürlich wurde auch mal das Tanzbein geschwungen.
Im Mittelpunkt stand selbstverständlich die Musik: Mit Momentum spielten wir eine Uraufführung und Komponist Menghao hat uns gemeinsam mit Jasper immer wieder Input gegeben, damit wir sein Werk auch wirklich so umsetzen, wie es gemeint ist. Spannende Arbeit! Eine Besonderheit hier: Wir haben die Uraufführung im Konzertprogramm zweimal gespielt. Zunächst als erstes Stück zur Eröffnung des Abends und dann nochmals nach der Pause. Hierzu grob nach den Worten, die Jasper ans Publikum gerichtet hat: Es ist völlig neue Musik, das hat noch nie jemand gehört, und man kann einfach nicht erwarten, dass unser Publikum beim ersten Hören bereits so sehr die verschiedenen Spannungsbögen und Aufbauten des Stückes direkt wahrnimmt.
Für weitere innere Sonnenscheinmomente in der Probenphase sorgte die Zusammenarbeit mit Ludwig Balser an der Geige und Dvořáks Violinkonzert. Durch seine Spielfreude und Leichtigkeit waren wir, auch wenn Mitte der Woche etwas Müdigkeit aufkam, sofort wieder an der Stuhlkante und haben uns durch die vorwitzigen Rhythmen und Späße des dritten Satzes gearbeitet. Und im Konzert kam dann musikalisch noch ein Goldglitzer mehr obendrauf, mit Jasper gemeinsam haben wir auf alle Verzögerungen und Farbwechsel des Solisten reagiert und einen großen Spaß bei der Begleitung gehabt. Das Publikum am Freitag war so überwältigt, dass es mehr Reden als Klatschen wollte, sodass am Ende die Zugabe nur am Samstag im Stephanssaal erklang und dabei aber einfach alle vom Hocker gehauen hat.
Die Mathis der Maler-Sinfonie von Hindemith stellte sicher die meisten von uns vor die größte Herausforderung der Woche. Technisch teilweise hoch anspruchsvoll und im Zusammenspiel wirklich nicht einfach, standen wir erstmal vor einem großen Berg Arbeit. Doch die hat sich gelohnt. Es wurde viel geübt und in Registerproben geputzt, aber insbesondere durch die musikalische Arbeit und Initiative von Jasper vorn am Pult ist aus den Tönen Musik geworden. Vom ersten Akkord an lag eine Spannung über dem Konzertsaal. Mit dem Engelskonzert wurde die Sinfonie klangvoll eröffnet und wir tauchten ein in die Kunstmusik des großen Komponisten. Magisch war dann die Stimmung während des zweiten Satzes Grablegung, mit Klarheit und Eleganz erklangen die Soli der hohen Holzblasinstrumente. Und auch die heiklen Klippen des dritten Satzes Versuchung des heiligen Antonius umschifften wir elegant und erlebten ein fantastisches gemeinsames Spielgefühl bis zum letzten Ton des von den begeisterten Blechbläsern „Mit aller Kraft“ zu spielenden Schluss-Hallelujahs.
Was bleibt? Viele Erinnerungen. Und das Gefühl, DANKE sagen zu wollen an die Menschen, die mitgespielt, mitgefeiert und mitgefiebert, organisiert und unterstützt haben.
Und was soll werden? Wir sehen uns immer wieder in kleinen Zusammensetzungen über den Sommer und freuen uns zunächst auf die Sinfonietta im Herbst und dann auf das große Jubiläumsprojekt in einem Jahr!