Fast auf den Tag genau 80 Jahre nach seiner Amsterdamer Uraufführung und zum 120. Geburtstag des Komponisten erklingt im Stephanssaal in Karlsruhe Paul Hindemiths Konzert für Bratsche und Orchester mit dem höchst ungewöhnlichen Namen „Der Schwanendreher“. Jeder der vier Sätze nimmt Bezug auf traditionelle deutsche Gesänge, weshalb das Werk auch als „Konzert nach alten Volksliedern“ bezeichnet wurde. Der erklärungsbedürftige Titel rührt folgerichtig von dem Lied „Seid ihr nicht der Schwanendreher?“ her, welches dem Konzert seinen Namen und Hindemith Stoff für einen fulminanten Variationssatz gab. Gemeint ist damit übrigens keineswegs der weiße Entenvogel, sondern – je nach sprachlicher Deutung – ein mittelalterlicher Spielmann oder ein leidenschaftlicher Tänzer. Als Solistin des Abends konnte Auste Ovsiukaite, derzeit als Solo-Viola am Staatstheater Kassel tätig, gewonnen werden.
Neben Hindemiths Bratschenkonzert hat die Junge Philharmonie Karlsruhe auch Johannes Brahms Serenade Nr. 2 im Repertoire. Das Programm schlägt so eine Brücke zwischen spätromantischen Traditionen und der frühen musikalischen Moderne. Die musikalische Leitung übernimmt Georg Köhler.
Die Junge Philharmonie Karlsruhe (kurz: JuPhKa) gründete sich 2009 als Schülerinitiative und hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der besten Klangkörper ihrer Art im Süddeutschen Raum entwickelt. Das mittlerweile aus Profimusikern, Studenten und ambitionierten Laien bestehende Orchester veranstaltet jährlich im März zwei Philharmonische Konzerte. Darüber hinaus wurde 2014 die „Sinfonietta“ ins Leben gerufen, in der jährlich im November kleiner besetzte Werke des Randrepertoires zu hören sind.
 

Konzert für Viola

Homepage Porträt A. Ovsiukaite

Auste Ovsiukaite wurde in Litauen/Klaipeda geboren und begann mit 14 Jahren Bratsche zu spielen. Sie studierte an der Nationale Kunsthochschule M.K. Ciurlionis und danach an der Litauische Akademie für Musik und Theater in Vilnius bei Petras Radzevicius und 2009-2015 an der Berliner Universität der Künste bei Prof. Ulrich Knörzer.

Sie ist Preisträgerin mehrerer Kammermusikwettbewerbe u.a. 2. Preis beim Kammermusikwettbewerb der Alice-Samter-Stiftung (2012).

Auste Ovsiukaite besuchte Meisterkurse bei namhaften Künstlern und Pädagogen wie Antonello Farulli, Walter Küssner, Aline Saniter, Thomas Riebl, Wolfram Christ, Christian Altenburger, Alfred Altenburger, Wolfgang Boettcher, Rainer Kussmaul, Ida Bieler, Anner Bylsma, Nabuko Imai und Claudio Martinez-Mehner.
In den vergangenen Jahren gastierte sie bei verschiedenen Orchestern und Ensembles wie dem Cleveland Symphony Orchestra, Gustav Mahler Jugendorchester, M18 und Brandenburger Kammerorchester, European Philharmonic of Switzerland (Montreux, Schweiz).
Sie spielt regelmäßig Aushilfe beim Orchester Naziolane Akademia di Santa Cecilia (Rome) und bei den Berliner Philharmonikern.
Derzeit Zeit ist sie als stellvertretende Solo-Bratsche am Staatstheater Kassel engagiert.

Georg Köhler

Georg Köhler kam zuerst als Hornist und musikalischer Assistent zur JuPhKa und übernahm im Jahr 2012 für drei Arbeitsphasen die musikalische Gesamtleitung. Seither ist er im Vorstand für die Gesamtkoordination zuständig und fungiert außerdem als künstlerischer Berater.

Wenn er mal nicht für die JuPhKa arbeitet, absolviert er sein Dirigierstudium an der Zürcher Hochschule der Künste bei Prof. Johannes Schlaefli. Erste professionelle Engagements führen ihn zur Jungen Deutschen Philharmonie und zum Sinfonieorchester Bern.


Wir bedanken uns bei unseren Sponsoren der diesjährigen Sinfonietta!

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