Krieg, Frieden … und Romantischer Geist

Die Saison 15/16 der JuPhKa spannt einen weiten Bogen: von der deutschen Romantik bis zur klassischen Moderne Frankreichs, von der Endzeitstimmung des Wiener „fin de siècle“ zum musikalischen Andenken des letzten großen Sinfonikers: Dimitri Schostakowitsch.

Beide Konzertreihen der Jungen Philharmonie Karlsruhe, die „Sinfonietta“ und die 7. Philharmonischen Konzerte finden in der kommenden Spielzeit ihre Fortsetzung.

Im November wird die Sinfonietta – ihrem Grundgedanken treu bleibend – selten gespielte Werke zu Gehör bringen. Fast auf den Tag genau 80 Jahre nach seiner Amsterdamer Uraufführung und zum 120. Geburtstag des Komponisten erklingt in der Bruchsaler Lutherkirche Paul Hindemiths Konzert für Bratsche und Orchester mit dem höchst ungewöhnlichen Titel „Der Schwanendreher“. Jeder der vier Sätze nimmt Bezug auf traditionelle deutsche Gesänge, weshalb das Werk auch als „Konzert nach alten Volksliedern“ bezeichnet wurde. Neben Hindemiths Bratschenkonzert hat die JuPhKa Johannes Brahms’ Serenade Nr. 2 A-Dur, op. 16 im Gepäck. Das Programm schlägt so eine Brücke zwischen romantischen Traditionen und der frühen musikalischen Moderne.

„Krieg und Frieden“ ist dagegen das Motto unserer 7. Philharmonischen Konzerte im März 2016. Titelgebend ist die erste Hälfte des Programms: Dimitri Schostakowitschs Kammersinfonie op. 110a steht einer Orchesterversion von Schönbergs „Friede auf Erden“ op. 13 gegenüber. Die Kammersinfonie ist eine Orchesterfassung des 8. Streichquartetts des russischen Meisters – vielleicht seines persönlichsten Werkes:

[…] ich [habe] ein niemandem nützendes und ideologisch verwerfliches Quartett geschrieben. Ich dachte darüber nach, dass, sollte ich irgendwann einmal sterben, kaum jemand ein Werk schreiben wird, das meinem Andenken gewidmet ist. Deshalb habe ich beschlossen, selbst etwas Derartiges zu schreiben. Man könnte auf seinen Einband auch schreiben: ‚Gewidmet dem Andenken des Komponisten dieses Quartetts’.

Dem zur Seite steht in einer äußerst reizvollen Kombination eine Orchesterfassung von Arnold Schönbergs „Friede auf Erden“, op. 13. Das als Chorstück entstandene Werk stellt die Frage nach der Möglichkeit des ewigen Friedens – 1906 vor beiden Weltkriegen geschrieben eine verblüffend zukunftsweisende Auseinandersetzung, über die sich der Komponist im Rückblick 1923 durchaus im Klaren ist:

[Das Stück ist] eine Illusion für gemischten Chor […], eine Illusion, wie ich heute weiß, der ich 1906, als ich sie komponierte, diese reine Harmonie unter Menschen denkbar hielt.

Heiterer soll es dann im zweiten Teil zugehen mit Maurice Ravels Klavierkonzert in G und Auszügen aus der Ballettmusik zu „L’Eventaile de Jeanne“, einer Gemeinschaftskomposition verschiedener französischer Komponisten, darunter Darius Milhaud, François Poulenc und Jaqcues Ibert.

Details zu den Konzerten, Daten und Orte erfahren sie rechtzeitig auf unserer Homepage, www.juphka.de.

Wir freuen uns, Sie in der Saison 2015/16 in unseren Konzerten begrüßen zu dürfen!