Konzerte
02. November 2024, 18 Uhr
Pauluskirche Ettlingen – Eintritt frei
03. November 2024, 17 Uhr
Paul-Gerhardt-Gemeindezentrum Karlsruhe – Eintritt frei
Programm
Felix Mendelssohn
Violinkonzert e-Moll op. 64
Sergej Prokofjew
Sinfonie Nr. 1 in D-Dur, op. 25
Takashi Yoshimatsu
And Birds are Still… op. 72
„Ich möchte Dir wohl auch ein Violin-Konzert machen für nächsten Winter; eins in E moll steckt mir im Kopfe, dessen Anfang mir keine Ruhe lässt“ – so schreibt Felix Mendelssohn Bartholdy im Sommer 1838 an den „Concertmeister Ferdinand David in Leipzig“. Es wird jedoch noch sieben Jahre dauern, bis sein Violinkonzert in e-Moll op. 64 im März 1845 zur Uraufführung kommt. Dabei bricht Mendelssohn mit so mancher Tradition und lässt etwa die Solo-Violine nach nur wenigen Takten das Thema selbst exponieren und stellt sie somit unverkennbar in den Mittelpunkt des Solo-Konzertes. In den drei Sätzen zeigt sich die Violine zunächst hoch-expressiv, dann lyrisch deklamierend und zum Schluss spielerisch-virtuos.
Zuvor werden Sie das im Jahr 1997 entstandene Werk für Streichorchester „And the birds are still…“ vom japanischen Komponisten Takashi Yoshimatsu (*1953) hören, das mit graziler Eleganz ein klangliches Bild malt – inspiriert von Vögeln, die sich um einen gestorbenen Kameraden scharen. Die Einflüsse von Jazz- und Rockmusik sowie klassischer japanischer Musik, den das kompositorische Schaffen des zeitgenössischen Komponisten prägt, sind in diesem Werk auf vielfältige Weise zu entdecken.
Den Abschluss des Konzerts macht Sergej Prokofjews erste Sinfonie „La Classique“, die Klassische. In überraschender Kürze – die ganze Sinfonie dauert kaum 15 Minuten – zeigt sie „diesen großen Respekt vor der Vergangenheit, die Kenntnis der klassischen Regeln – aber sie traut sich auch, diese Regeln auf humorvolle Weise zu brechen und damit in die Modernität zu weisen“, so die Dirigentin Joana Mallwitz. Kaum hat man eine der vielen Hommagen entdeckt, die sich in jedem der Sätze verstecken, so verschwimmen sie bereits wieder, werden überraschend und humorvoll von Prokofjew abgewandelt, scheinbar falsch fortgesponnen, oder mit neuem Leben erweckt.
Geleitet wird die Junge Philharmonie Karlsruhe vom jungen Dirigenten Bernard Bagger, an der Solo-Violine wird Leo Esselson zu hören sein.
Mitwirkende
Musikalische Leitung: Bernard Bagger
Bernard Bagger studiert seit 2019 an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Zu Schulzeiten konzertierte er als Mitglied des Bundesjugendorchesters unter Dirigenten wie Kyrill Petrenko und Sir Simon Rattle. Nach dem Abitur Korrepetierte er zunächst am Theater Hof. In Karlsruhe engagiert er sich als musikalischer Leiter, Arrangeur und Komponist intensiv für die lokale Musikszene. Seit der Spielzeit 2024 ist er musikalischer Leiter der Volksschauspiele in Ötigheim. Zudem führen ihn mehrere Engagements als musikalischer Leiter und Chorleiter zu den Schlossfestspielen Ettlingen. Darüber hinaus engagiert er sich als musikalischer Leiter und Pianist für das Junge Kollektiv Musiktheater Karlsruhe. Er leitet das UNI-Tanzorchester des KIT und diverse Chöre.
Solist: Leo Esselson
In Heidelberg geboren, begann Leo Esselson mit fünf Jahren, Geige zu spielen. Sein erster Lehrer war A. Ostrowskij in Heidelberg, später lernte er bei E. Plotkina, frühere Konzertmeisterin des Bolschoi-Orchesters in Moskau. Von 2013 bis 2019 wurde Leo Esselson von A. Gilman an der Kalaidos Musikhochschule in Zürich unterrichtet. Seit 2020 studiert Leo Esselson an der Hochschule für Musik Karlsruhe in der Violinklasse von Prof. J. Rissin. Ebenfalls nahm Leo Esselson an zahlreichen Meisterkursen teil, u.a. bei P. Munteanu beim Musikfestival Kloster Schöntal und bei L.A. Breuninger an der Internationalen Kammermusikakademie in Gengenbach.
Leo Esselson ist Preisträger verschiedenster Wettbewerbe, darunter der Karl-Adler Musikwettbewerb, der Bundeswettbewerb von Jugend Musiziert sowie der Istvan Kertesz Wettbewerb und der WDR-Klassikpreis.
Auf ein Praktikum in den 1. Violinen des SWR Symphonieorchesters Stuttgart 2022/23 folgten Zeitverträge für zwei weitere Spielzeiten. Dazu wirkt Leo Esselson bei Produktionen des Badischen Staatstheaters Karlsruhe und des Südwestdeutschen Kammerorchesters mit.
Mittlerweile konzertiert Leo Esselson nicht nur in Deutschland, sondern auch in jüngster Vergangenheit z.B. in Hong Kong, Singapur, Moskau, Zürich, Taipeh und Shanghai.