Moritz Laßmann schloss sein Kompositionsstudium in diesem Jahr mit Konzertexamen ab. Sein Instrument ist die Bratsche. Und weil sich Bratschisten halt untereinander kennen, kam der Kontakt zur JuPhKa auch durch den Bratschenkollegen aus dem Orgateam zustande, der wie Moritz an der Hochschule für Musik studiert hat.
Über Langeweile kann Moritz sich aber auch nach dem Studium nicht beklagen. Gerade raus aus der Hochschule, war er schon wieder mit einem Lehrauftrag Teil des Ganzen. Auch neben dem Saxophonkonzert, das am Wochenende uraufgeführt wird, hat er noch Engagements für das Studentische Orchester Baden Württemberg und eine Auftragskomposition für das „Pacific Quintet“ im Rahmen des Preisträgerkonzerts „Ton und Erklärung“ des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft.
Ein Instrument, für das er am liebsten schreibt, hat er aber nicht, damit sich niemand benachteiligt fühlt. Ein Stück für Saxophon und Klavier komponierte er schon im letzten Jahr, daraus entstand dann ein Ensemblestück. Und weil das Potential für mehr bot, bildete dieses Stück die Vorlage für das Saxophonkonzert, das er für die JuPhKa schreibt. Insgesamt vier Sätze umfasst das Stück, das viele rhythmische Komponenten beinhaltet, aber auch mit schön melodischen Linien daherkommt, schwungvoll und ein bisschen tänzerisch soll es sein. Interessant dabei ist auch der Wechsel zwischen Saxophon, das solistisch im Vordergrund steht und Stellen, wo sich das Saxophon ganz homogen ins Ensemble einfügt.
Wie vieles sonst in der Kunst ist auch eine Komposition keine von vornherein feststehende Sache. So hat es sich ergeben, dass nicht nur eine Person pro Instrument besetzt ist, sondern es mehrere Streicher im Ensemble gibt. Das eröffnet die Möglichkeit, an der mancher Stimme noch einen volleren, mehrstimmigeren Klang zu erzeugen.
Auch bei der Wahl der Solistin spielten Kontakte eine Rolle und so wurde kurzerhand Ina Reiter angeworben, die Moritz noch aus seiner Studienzeit in Frankfurt kennt. So muss man kein Stück für eine ganz fremde Person schreiben und kann in Ruhe die spieltechnischen und musikalischen Anweisung von Komponist zu Solistin besprechen.
Wo Moritz arbeitet und komponiert, spielt fast keine Rolle. Ob Garten, Hotelzimmer oder Zug – alles ist in Ordnung, Hauptsache die Hintergrundgeräusche fehlen nicht. Die braucht Moritz, damit am Ende auch etwas Gescheites dabei rauskommt.
Ob man davon etwas beim Anhören der Komposition mitbekommt?
Entscheiden Sie selbst beim 1. Kammerkonzert am 26. September um 17 Uhr im Paul-Gerhardt-Gemeindesaal.